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Krisen sind Ausdruck eines Ungleichgewichts zwischen Belastungen und Ressourcen. Ziel der Krisenintervention ist es, zusammen mit dem Patienten oder der Patientin den Krisenanlass zu verstehen, Belastungen zu reduzieren und Ressourcen zu stärken.
Jeder Mensch ist Belastungen ausgesetzt, hat Rückschläge zu überwinden, Konflikte zu lösen und Verluste zu betrauern. Um solche Schwierigkeiten zu bewältigen, helfen vor allem soziale Kontakte, Selbstvertrauen, frühere Erfahrungen und andere Quellen von innerer Stärke. Je nach Charakter, psychischer Stabilität, Vorbelastungen und vorhandenen Ressourcen sind Menschen unterschiedlich belastbar.
Wir sprechen von einer Krise, wenn ein Ungleichgewicht zwischen Belastungen und Ressourcen besteht. Wenn Sie ein Ereignis vollkommen überwältigt hat oder Sie nicht mehr weiter wissen. Psychische Probleme können immer auch als Krise aufgefasst werden.
Symptome psychischer Krankheiten schwanken meist und verstärken sich oft im Zusammenhang mit äusseren Belastungen. Auch Menschen die keine psychische Erkrankung im eigentlichen Sinn haben, können unter Belastungen krankheitswertige Symptome entwickeln. Bei Menschen mit vorbestehenden psychischen Krankheiten verstärken sich die Symptome in einer Krise.
Wenn es zur Krise kommt können Fachpersonen helfen das Gleichgewicht von Belastungen und Ressourcen wieder zu finden. D.h., bei einer Krisenintervention wird weniger auf Symptome und Krankheit fokussiert, sondern primär auf die auslösenden Belastungen und die vorhandenen Ressourcen. Unsere Fachpersonen helfen Patienten die Krisen zu überwinden, indem sie gemeinsam mit den Patienten die Situation klären und gemeinsam herausfinden, wie die Belastungen reduziert und die Ressourcen gestärkt werden können. Als Patient erhalten Sie die für Sie richtige, ganz individuell auf Sie abgestimmt weiterführende stationäre oder ambulante Behandlung. Es wird Ihnen geholfen, wieder «Boden unter den Füssen» zu gewinnen.
Krisenintervention ist demnach Hilfe zur Selbsthilfe. Nach der Krisenintervention ist das Gleichgewicht wiederhergestellt und es können neue Aufgaben in Angriff genommen werden.
Eine Krisenintervention verläuft typischerweise in sechs Schritten und wird ambulant durchgeführt. Je nach Schweregrad und Umständen kann die Therapie aber auch stationär erfolgen:
Wenn Sie ein Ereignis vollkommen überwältigt hat oder Sie nicht mehr weiter wissen. Wenn Sie während einiger Tage intensive Unterstützung, Abstand und einen schützenden Rahmen brauchen. Krisenintervention ist nicht auf bestimmte Krankheitsbilder ausgerichtet, sondern nimmt Patienten mit dem gesamten Spektrum psychischer Störungen bzw. auch Menschen, die keine psychische Erkrankung im eigentlichen Sinne haben auf.
Die Krisenintervention St.Gallen ist die regionale Hauptanlaufstelle für erwachsene Menschen, die sich in einer akuten psychischen Krise befinden und professionelle ambulante oder stationäre Hilfe suchen. Mitten in der Stadt St.Gallen gelegen, ist sie rund um die Uhr geöffnet – das ganze Jahr über, täglich, 24h.
Menschen in einer Krise oder die glauben, es gehe nicht mehr weiter, können sich über die 24h-Krisenhotline an das Team der Krisenintervention St.Gallen wenden oder sich vom Arzt zuweisen lassen. Das Team dieser Station mit 20 Betten ist via 24h-Krisenhotline jederzeit erreichbar und besteht aus Ärztinnen, Psychologinnen, Sozialarbeitern, Pflegefachpersonen, Kunst- und Bewegungstherapeuten. Zusammen mit Ihnen suchen wir nach Lösungen, beraten Sie und machen Ihnen Vorschläge für das weitere Vorgehen.
Ein Eintritt in die stationäre Behandlung ist jederzeit möglich. Auch werden ambulante Abklärungs-/Beratungsgespräche rund um die Uhr angeboten. Die Behandlungen sind ärztlich-psychiatrisch geleitet, nachts und am Wochenende ist das erfahrene Pflegeteam vor Ort.
Stationäre Kriseninterventionen dauern in der Regel wenige Tage bis drei Wochen. Freiwilligkeit und Vertragsfähigkeit ist Voraussetzung. Patienten mit unkontrollierbarem Suchtmittelkonsum, ausgeprägter Suizidalität, Psychose oder körperlicher Pflegebedürftigkeit können nicht aufgenommen werden.
Aufgrund der kurzen Behandlungsdauer, dem offenen Rahmen und der vollständigen Freiwilligkeit der Behandlungen, ergeben sich auf der Station Krisenintervention St.Gallen ein paar Ausschlusskriterien: Demenz und Psychose mit fehlendem Realitätsbezug und fehlender Urteilsfähigkeit, körperliche Unselbständigkeit und Pflegebedürftigkeit, fehlende Vertragsfähigkeit bezüglich Einhaltung der Hausordnung (u.a. Verbot des Suchtmittelkonsums) oder selbstschädigendem Verhalten. Solche Patienten sind am Standort Wil gut aufgehoben.
Wir bieten an allen vier Standorten ambulante Krisenintervention an. Zusätzlich ist in St.Gallen und in Wil eine stationäre Krisenintervention möglich.
Oberärztin, Leiterin Krisenintervention St.Gallen
Leiterin Pflege Krisenintervention St.Gallen
+41 58 178 54 44
Teufenerstasse 26
9000 St.Gallen
Tel +41 58 178 54 44, Fax +41 58 178 12 13
krisenintervention@psgn.ch