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Eine schizophrene Psychose ist eine Erkrankung wie jede andere auch. Früh und richtig erkannt ist sie gut behandelbar. Wichtig und erfolgversprechend sind ungünstige Umweltfaktoren zu minimieren und professionelle Unterstützung anzubieten.
Bei den meisten Patienten mit einer schizophrenen Psychose zeigen sich Monate und Jahre schon Frühsymptome wie etwa Konzentrationsstörungen, veränderte Wahrnehmung, Schlaf- und Antriebsstörungen, Misstrauen. Meist sind junge Erwachsene betroffen, deren Umfeld die Symptome fälschlicherweise als normale Entwicklung in der Pubertät interpretiert hat. Diese Symptome beeinträchtigen allerdings die Leistungsfähigkeit der Betroffenen erheblich und haben negative soziale Folgen. Viele Faktoren beeinflussen das Risiko, irgendwann im Leben unter Zunahme von Stress und Belastung an einer Psychose zu erkranken:
Im frühen, psychosefernen Risikozustand treten verschiedene Symptome auf, welche die Betroffenen meist zuerst wahrnehmen.
Im weiteren Verlauf können im psychosenahen Risikozustand ergänzende Symptome auftreten.
Bei Verdacht auf die Entwicklung einer Psychose erfolgt eine umfassende psychiatrische Abklärung. Hierbei werden die aktuellen Beschwerden, Vorgeschichte, Risikofaktoren (z.B. Konsum von Drogen), psychische Erkrankungen in der Familie und das Leistungsniveau mit Verlauf der letzten 12 Monate unter die Lupe genommen
Daraufhin erfolgt eine spezifische test-diagnostische Abklärung. Durch diese erhält man konkrete Hinweise, ob ein Erkrankungsrisiko vorliegt und ob es sich um eine psychoseferne oder psychosenahe Risikophase handeln könnte. Gleichzeitig sollten körperliche Ursachen abgeklärt und ausgeschlossen werden. Es erfolgt eine Blutabnahme und Untersuchung des Urins sowie ein Drogenscreening. Falls nötig wird eine Bildgebung des Schädels (CT oder MRI) oder eine Ableitung der Hirnströme (EEG) durchgeführt.
Testen Sie, ob bei Ihnen, bei einer von Ihnen behandelten oder bei einer Ihnen nahestehenden Person möglicherweise eine Psychose-Erkrankung vorhanden sein könnte!
Im Normalfall ist eine ambulante Behandlung ausreichend und der stationären Behandlung vorzuziehen. Bei spezieller Problematik kann eine intensivere therapeutische Begleitung in einem teil- oder vollstationären Umfeld sinnvoll sein. Diese planen wir mit dem Patienten und den Angehörigen – nach Absprache mit dem Zuweiser. Liegen zusätzliche Erkrankungen wie Depression oder Suchterkrankung vor, sollten diese störungsspezifisch behandelt werden.
Therapie der ersten Wahl ist die Psychotherapie im Einzelsetting. Die inhaltlichen Schwerpunkte werden dabei individuell auf den Patienten ausgerichtet:
Im psychotherapeutischen Gruppensetting können problemlösungsorientierte und soziale Kompetenzen und Entspannungsverfahren vermittelt und erlernt werden. Eine medikamentöse Behandlung ist meist nicht nötig, kann aber individuell sinnvoll sein. Hierbei wird eher vorsichtig und niedrig dosiert vorgegangen. Bei psychosozialen und beruflichen Problemen kann eine Unterstützung und Begleitung durch den Sozialdienst sinnvoll und entlastend sein.
Die Behandlung von Betroffenen in einem Risikozustand sollte wohnortnah und dezentral erfolgen. Hierzu gibt es Therapieangebote an allen vier Standorten.
Oberärztin, Leiterin Ambulatorium Wil
Erwachsenenpsychiatrie
Oberarzt, Akutpsychiatrie und Notfall Station A01/1, Erwachsenenpsychiatrie
Zürcherstrasse 30
9500 Wil
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