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ADHS wird oft bei Kindern diagnostiziert. Es kann aber auch im Erwachsenenalter auftreten und zu spürbaren Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen führen. ADHS-Betroffene leiden häufig unter weiteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Abhängigkeitsstörungen oder Angststörungen.
Die Ursachen des Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind nicht restlos geklärt. Einig ist sich die Wissenschaft aber darin, dass es sich um eine angeborene, neurobiologische Funktionsstörung handelt, an der genetische und umweltbedingte Faktoren beteiligt sind. Untersuchungen weisen darauf hin, dass der ADHS eine Hirnreifungsstörung zu Grunde liegt, die zu einer komplexen Beeinträchtigung neurokognitiver Prozesse führt. Dadurch können bestimmte Informationen nur unzureichend verarbeitet werden. Hinzu kommen Umweltfaktoren, die ein ADHS begünstigen.
ADHS ist gekennzeichnet durch die Symptome Unaufmerksamkeit (leicht ablenkbar, Verzettelung), Hyperaktivität (zappelig, ruhelos, innere Anspannung) und Impulsivität (unüberlegte Handlungen, Ungeduld). Diese Symptome sind bereits vor dem 7. Altersjahr vorhanden und nicht nur zeitweise präsent. Von Person zu Person variieren diese Symptome sowohl in der Art als auch in der Ausprägung. Häufig kommen rasche Stimmungsschwankungen und Organisationsprobleme in verschiedenen Lebensbereichen hinzu.
Für eine seriöse ADHS-Diagnose müssen verschiedene Punkte abgeklärt werden:
Neben einer umfassenden Untersuchung durch eine Fachperson werden auch eine neuropsychologische Untersuchung sowie verschiedene Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren durchgeführt.
«Erfolge erleben, fokussiert und strukturiert arbeiten können – das sind die Ziele von Coaching und einer modernen Medikation bei ADHS.»
Dr. med. Christine Poppe
Leitende Ärztin Ambulante Dienste Wil
Ziel der Behandlung sind eine Symptomreduktion, die Erhöhung der Lebensqualität sowie eine Verbesserung des Selbstwertgefühls. Dazu gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die einzeln oder kombiniert angewandt werden können. Je nach Schweregrad der Symptomatik und den Einschränkungen im Alltag und verschiedenen Lebensbereichen muss ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet werden. In der Psychotherapie lernen Betroffene, die Emotionen zu regulieren, sich zu organisieren (Zeitmanagement), das Selbstwertgefühl zu stabilisieren und mit der Ablenkbarkeit umzugehen. Bei stark ausgeprägten Symptomen und erheblichen Beeinträchtigungen in mehreren Lebensbereichen, kann eine medikamentöse Behandlung (Pharmakotherapie) hilfreich sein. Dafür stehen verschiedene Präparate zur Verfügung.
Für die ADHS-Abklärung ist eine ärztliche Zuweisung nötig. ADHS behandeln wir an allen vier Standorten:
Leitende Ärztin Ambulante Psychiatrie Wil
Zürcherstrasse 30
9500 Wil
Tel. +41 58 178 11 80, Fax +41 58 178 11 53
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