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ADHS wird oft bei Kindern diagnostiziert. Es kann aber auch im Erwachsenenalter auftreten und zu spürbaren Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen führen. ADHS-Betroffene leiden häufig unter weiteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Abhängigkeitsstörungen oder Angststörungen.
Die Ursachen des Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind nicht restlos geklärt. Einig ist sich die Wissenschaft aber darin, dass es sich um eine angeborene, neurobiologische Funktionsstörung handelt, an der genetische und umweltbedingte Faktoren beteiligt sind. Untersuchungen weisen darauf hin, dass bei ADHS die Transportersysteme im Gehirn gestört sind. Dadurch können bestimmte Informationen nur unzureichend verarbeitet werden. Hinzu kommen Umweltfaktoren, die ein ADHS begünstigen.
ADHS ist gekennzeichnet durch die Symptome Unaufmerksamkeit (leicht ablenkbar, Verzettelung), Hyperaktivität (zappelig, ruhelos, innere Anspannung) und Impulsivität (unüberlegte Handlungen, Ungeduld). Diese Symptome sind bereits vor dem 7. Altersjahr vorhanden und nicht nur zeitweise präsent. Von Person zu Person variieren diese Symptome sowohl in der Art als auch in der Ausprägung. Häufig kommen rasche Stimmungsschwankungen und Organisationsprobleme in verschiedenen Lebensbereichen hinzu.
Für eine seriöse ADHS-Diagnose müssen verschiedene Punkte abgeklärt werden:
Neben einer umfassenden Untersuchung durch eine Fachperson werden auch eine neuropsychologische Untersuchung sowie verschiedene Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren durchgeführt.
«Das Erkennen und die Behandlung von ADHS im Erwachsenenalter ist wichtig um Begleit- und Folgeerkrankungen wie tiefes Selbstwertgefühl, Depressionen, Angststörungen und Abhängigkeitserkrankungen vorzubeugen.»
Dr. med. Andreas Fuchs
Leitender Arzt Ambulante Dienste Wil, Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie Wil
Ziel der Behandlung sind eine Symptomreduktion, die Erhöhung der Lebensqualität sowie eine Verbesserung des Selbstwertgefühls. Dazu gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die einzeln oder kombiniert angewandt werden können. Je nach Schweregrad der Symptomatik und den Einschränkungen im Alltag und verschiedenen Lebensbereichen muss ein individuelles Therapiekonzept erarbeitet werden. In der Psychotherapie lernen Betroffene, die Emotionen zu regulieren, sich zu organisieren (Zeitmanagement), das Selbstwertgefühl zu stabilisieren und mit der Ablenkbarkeit umzugehen. Bei stark ausgeprägten Symptomen und erheblichen Beeinträchtigungen in mehreren Lebensbereichen, kann eine medikamentöse Behandlung (Pharmakotherapie) hilfreich sein. Dafür stehen verschiedene Präparate zur Verfügung.
ADHS wird an allen vier Standorten behandelt:
Leitender Arzt Ambulante Dienste Wil, Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie Wil
Leiter Bildung Medizin, Center of Education and Research (COEUR)
Stv. Leiter Psychodiagnostik
Zürcherstrasse 30
9500 Wil
Tel. +41 71 913 11 80, Fax +41 71 913 11 53
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