
Mehr erfahren
Bei einer Demenz lassen das Gedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten nach. Die Folge ist eine dauerhafte Einschränkung der Alltagsbewältigung, die früher kein Problem bereitete.
Demenzen entstehen einerseits durch den fortschreitenden Abbau von Nervenzellen (degenerative Demenzen) und andererseits durch Durchblutungsstörungen (vaskuläre Demenzen). Andere körperliche Störungen wie etwa Stoffwechselstörungen (Schilddrüse) oder Entzündungen können dasselbe Krankheitsbild wie Demenzen hervorrufen (sekundäre Demenzen). Sind die Ursachen erkannt, können Demenzen oftmals gut behandelt werden.
Nach Schlaganfällen, Ischämien oder Blutungen
Bei Hydrocephalus, kardiovaskulären Störungen, endokrinen Störungen u.a.
Im Frühstadium äussert sich eine Demenz oft durch Gedächtnisstörungen. Betroffene verlegen häufig Dinge wie den Hausschlüssel, lassen wiederholt ihren Schirm liegen oder vergessen beim Rausgehen eine Jacke anzuziehen. Der Umgang mit neuen Apparaten, wie etwa einem Telefon oder einer TV-Bedienung, wird zunehmend schwierig. Ein schlechter Zahnstatus und mangelnde Hygiene können ebenfalls Zeichen für eine beginnende Demenz sein. Zudem haben Menschen mit Demenz oft Orientierungsschwierigkeiten und finden beispielsweise beim Hausarzt oder bei der Hausärztin das Wartezimmer nicht mehr, nachdem sie auf dem WC waren. Oft wiederholen sie Fragen und bekunden Mühe, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Ihnen entfallen Wörter oder sie verwenden diese im falschen Zusammenhang.
Unangemessen heiteres oder distanzloses Verhalten mit einem sprunghaften, nicht logischen Gedankengang kann auf eine Demenz hinweisen. Auch Depressionen können mit einer Demenz zusammenhängen oder diese zu Beginn überlagern. Bei schwerer betroffenen Patientinnen oder Patienten können Persönlichkeitsveränderungen, aggressives oder auch misstrauisches Verhalten, Wahn und Halluzinationen sowie Schlafstörungen bis zur Tag/Nacht-Umkehr auftreten. Diese Patienten oder Patientinnen bedürfen ständiger Pflege.
Die Diagnose ergibt sich aus dem Verhalten des Patienten oder der Patientin. Hier sind insbesondere Angaben durch die Angehörigen sowie betreuende Personen wichtig. Mit spezifischen Tests und Fragebögen werden die Alltagsfunktionalität und kognitive Leistungsfähigkeit erfasst. Bei leichter bis mittelschwerer Demenz werden spezielle neuropsychologische Tests in der Memory Clinic durchgeführt, die deutliche Hinweise auf das Vorliegen einer Demenz und deren Ursachen geben. Zudem müssen ein bildgebendes Verfahren (CT oder MRI) sowie Blutuntersuchungen zur Erfassung sekundärer Demenzen durchgeführt werden. Ist die Diagnose noch immer unklar, können weitere spezifische Untersuchungen in der Memory Clinic durchgeführt werden.
Für eine Anmeldung zur Untersuchung in der Memory Clinic wenden Sie sich an Ihren Haus- oder Facharzt oder Ihre Haus- oder Fachärztin. Dieser kann die Anmeldung vornehmen, indem er das folgende Formular ausfüllt.
«Das möglichst frühe Erkennen und Behandeln von Demenzen führt zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Patienten und der betreuenden Angehörigen.»
Dr. Stephan Goppel
Leitender Arzt Neuropsychiatrie Station A11
Menschen mit Demenz verstehen, sie begleiten, mit ihnen kommunizieren, mit ihnen den Alltag meistern – dafür gibt es wertvolle Tipps!
10. Mai, 4. Mai, 17. Mai, 24. Mai, 31. Mai 2022
Montag, 14.00 bis 16.15 Uhr
Pro Senectute Wil
Michaela Simonik, Pflegeexpertin ANP
Edith Scherer, Leiterin Angehörigenberatung
Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen können sich ab Januar 2018 jeden ersten Freitag im Montag, von 14.30 bis 17.00 Uhr im Kafi Peter in Wil in ungezwungener, angenehmer Atmosphäre treffen, informieren und austauschen.
Beginnende Demenzen werden zur Sicherung der Diagnose ambulant in der Memory Clinic in Wil oder St. Gallen abgeklärt. In seltenen Fällen werden Patienten oder Patientinnen wegen anderer Beschwerden wie depressiven Symptomen, Angststörungen oder wahnhaften Störungen stationär aufgenommen und bei begründetem Verdacht auf Demenz entsprechend abgeklärt.
Die Begleitung von Patientinnen oder Patienten mit leichter Demenz erfolgt meist ambulant an den Standorten Wil und St. Gallen, in Einzelfällen auch in Rorschach und Wattwil. Sehr häufig wird die ambulante Behandlung der Patienten oder Patientinnen gemeinsam mit deren meist langjährigen Hausärzten durchgeführt. In Wil stehen zudem auch Tagesklinikplätze zur Verfügung.
Die Behandlung mittelschwerer und schwerer Demenzen erfolgt auf der Spezialstation für die Behandlung neuropsychiatrischer Erkrankungen wie Demenzen und Delir in Wil. Dort werden Patientinnen oder Patienten aufgrund der für die Bezugspersonen belastenden Verhaltensstörungen, psychischen Symptomen oder intensiver Pflegebedürftigkeit aufgenommen.
Chefarzt
Leiterin Pflege, Therapien und Soziale Arbeit
Leiterin Spezialwohnheim Eggfeld
Mitglied der Geschäftsleitung
Zürcherstrasse 30
9500 Wil
Tel. +41 58 178 11 80, Fax +41 58 178 11 53
anmeldung@psgn.ch