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Die bipolare Störung ist eine Sonderform der affektiven Störungen und äussert sich im Wechsel von depressiven zu manischen Phasen. Solche extremen Gefühlsschwankungen können zu grossen sozialen und zwischenmenschlichen Problemen für die Betroffenen und ihre Familien führen.
Die bipolare Störung ist durch das phasenhafte Auftreten von extrem gegensätzlichen emotionalen Zuständen gekennzeichnet. Diese reichen von schweren Depressionen auf der einen bis zu manischen Phasen mit gesteigertem Antrieb und Euphorie auf der anderen Seite. Dazwischen gibt es auch Phasen von Normalität sowie verschiedene Zwischenstufen wie Hypomanie, subdepressive Zustände oder Mischformen. Aufgrund des unberechenbaren Verlaufs und der extremen Gefühlsschwankungen ist das berufliche und soziale Leben der Betroffenen oft stark beeinträchtigt. Als Ursache nimmt man nach heutigem Wissensstand eine genetische Veranlagung an. Zusätzlich beeinflussen psychosoziale Faktoren die Ausprägung und den Verlauf der Erkrankung.
Damit das Vorliegen einer bipolaren Störung bestätigt werden kann, müssen sowohl depressive als auch manische Phasen aufgetreten sein.
Die depressiven Phasen entsprechen dem klinischen Bild der reinen Depression.
Im Gegensatz zu den depressiven Phasen sind die manischen Phasen gekennzeichnet durch
Bei der bipolaren Störung handelt es sich um eine ernsthafte und oft folgenschwere Erkrankung, die Betroffene als Veranlagung oft ein Leben lang begleitet. Eine sorgfältige Diagnosestellung ist die Voraussetzung für eine wirksame Behandlung. Diese sollte durch einen erfahrenen Psychiater oder eine erfahrene Psychiaterin aufgrund einer sorgfältigen Untersuchung und Datenerhebung vorgenommen werden. Oft ist der Einbezug von Angehörigen sowohl für die Sicherung der Diagnose als auch für die Durchführung der Behandlung sehr hilfreich.
«Handlungsbedarf besteht dann, wenn die Stimmungsveränderungen länger anhalten und sich Betroffene oder deren Angehörige in ihrem Erleben oder Funktionieren im Alltag beeinträchtigt fühlen.»
Dr. med. Jörg Bitter
Leitender Arzt Stationäre Erwachsenenpsychiatrie Wil
In der Behandlung ist zu unterscheiden zwischen der Behandlung akuter Phasen (Depression oder Manie) und der Vorbeugung und Verhinderung zukünftiger Krankheitsphasen. In jeder Behandlungssituation spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Es gibt internationale Leitlinien, nach denen Psychiaterinnen und Psychiater akute Phasen therapieren sowie zukünftige Phasen vorbeugen. Die medikamentöse Einstellung dieser schwerwiegenden Erkrankung setzt grosse Erfahrung voraus. Darum gehört die Behandlung von bipolaren Störungen in die Hand von erfahrenen Fachärztinnen oder -ärzten.
Akute depressive oder manische Phasen werden vor allem in Wil behandelt. Erhaltungstherapie und Phasenprophylaxe wird an allen Standorten angeboten.
Leitender Arzt Stationäre Erwachsenenpsychiatrie Wil
Oberärztin mbF Ambulante Psychiatrie Wil
Leiterin Sprechstunde Frühpsychose
Zürcherstrasse 30
9500 Wil
Tel. +41 58 178 11 80, Fax +41 58 178 11 53
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